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MA GQS AM III Geschlecht und Intersektionalität (aus BASA M16) (GQS/AM 3)
- Dozent/in
- Prof. Dr. Carolin Küppers
- Angaben
- Seminar, 2 SWS
Unterrichtssprache: Deutsch
Zeit und Ort: Einzeltermine am 21.5.2025 9:45 - 13:00, 212; 28.5.2025, 4.6.2025 9:45 - 13:00, 115; 11.6.2025 9:45 - 13:00, 212; 18.6.2025 9:45 - 13:00, 214; 25.6.2025 9:45 - 13:00, 115; Bemerkung zu Zeit und Ort: Ausfall in der Projektwoche (12.05.-16.05.2025)
vom 21.5.2025 bis zum 25.6.2025
- Lernziele / Kompetenzen
- Die Studierenden
- kennen einige grundlegende Theorien der intersektionalen Geschlechterforschung (Struktur-, Handlungs- und Diskursebene) und setzen sich kritisch mit diesen auseinander.
- haben sich mit verschiedenen, Ungleichheit generierenden Strukturkategorien (u.a. race, class & gender) und deren Verschränkungen auseinandergesetzt
- kennen empirische Studien, die Felder sozialer Arbeit aus einer intersektionalen Perspektive betrachten.
- erarbeiten sich eine persönliche Haltung zu ihrer Profession aus der Perspektive intersektionaler Ungleichheiten.
- Lehrinhalte
- Intersektionalität untersucht Wechselwirkungen und Zusammenhänge zwischen Ungleichheit generierenden Strukturkategorien. Das heißt, verschiedene Formen von Diskriminierung werden nicht additiv aneinandergereiht, sondern in ihren Verschränkungen miteinander betrachtet, was eine tiefere Analyse von komplexen Machtverhältnissen ermöglicht.
Dafür war und ist die Triade der Kategorien Race, Class und Gender zentral (Knapp 2005), sowohl bei der Entstehung des Konzepts als auch in aktuellen Debatten. Dennoch hat sich das Konzept weiterentwickelt und gegenstandsbezogen werden inzwischen oft noch weitere Kategorien sozialer Ungleichheit, wie sexuelle Orientierung, Ethnizität, Nationalität, Religion, körperliche Konstitution, Alter, physische und psychische Gesundheit, Eingang in die theoretische Diskussion und empirische Forschung einbezogen. Für die Geschlechtersoziologie bedeutet das, Geschlecht nicht als singuläre Analyse-Kategorie zu berücksichtigen, sondern in Kontext zu setzen zu weiteren, soziale Ungleichheit generierenden Strukturkategorien.
Als Konzept der Geschlechterforschung ist Intersektionalität derzeit in aller Munde. Bereits zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde Intersektionalität als „buzzword“ (Davis 2008) oder „catch-all phrase“ (Lenz 2007) bezeichnet. Im deutschsprachigen Kontext stellten Cornelia Klinger und Gudrun Axeli Knapp 2007 eine paradigmatische Neuorientierung, Gabriele Winker und Nina Degele 2009 sogar ein Paradigmenwechsel hin zu Intersektionalität fest. Von Beginn an, wurde dem Konzept mit viel Zuspruch aber auch (Selbst-)Kritik begegnet.
Analysierte Ebenen könnten bspw. sowohl Makro- (strukturelle Hierarchien, Verteilungs- und Partizipationsverhältnisse), also auch Mikro-Perspektiven (individuelle Selbstkonzepte, alltägliche Handlungspraxen) sein, oder auch mediale Diskurse und gesellschaftliche Normen.
In diesem Seminar wollen wir uns konkret mit verschiedenen Strukturkategorien beschäftigen und diskutieren welche Möglichkeiten intersektionale Forschungsperspektiven für die Soziale Arbeit in Forschung und Praxis bieten können.
- Notwendige Voraussetzungen
- Grundlegende Kenntnisse von Ansätzen der Geschlechterforschung
- Literatur und Links zur Vor- und Nachbereitung
- Casale, Rita; Rendtorff, Barbara (2008) (Hg.): Was kommt nach der Geschlechterforschung? Zur Zukunft der feministischen Theoriebildung. Bielefeld: transcript.
Knapp, Gudrun-Axeli (2005): Intersectionality – ein neues Paradigma feministischer Theorie? Zur transatlantischen Reise von „Race, Class, Gender“. In: Feministische Studien: Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung 23, S. 68–81.
Küppers, Carolin (2014). Intersektionalität. In Gender Glossar. URL: https://gender-glossar.de/i/item/25-intersektionalitaet
Mefebue, Astrid; Bührmann, Andrea; Grenz, Sabine (2022) Die Formierung des intersektionalen (Forschungs-)Feldes: Eine Skizze in kartografischer Absicht In: dies. (Hg.): Handbuch Intersektionalitätsforschung. Wiesbaden: VS.
Nash, Jennifer C. (2019) Black Feminism Reimagined: After Intersectionality. Durham/London: Duke University Press.
Winker, Gabriele & Degele, Nina (2009) Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheiten (Sozialtheorie). Bielefeld: transcript.
- Methodische Anmerkungen
- Fachliche Inputs, Diskussion, Referate, Kurzvorträge und Übungen in der Peergroup. Anvisiert ist eine strukturierte Abwechslung von Theorie und Praxis. Aktive Mitwirkung, Lektüre und Lerntagebuch bilden Teile der Leistungserbringung.
Prüfungsleistung: Portfolio aus Lerntagebuch, Textzusammenfassung, Kurzvortrag / Gruppenpräsentation und wissenschaftlicher Ausarbeitung.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 10
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